Beratung? Gerade jetzt!
Der Staat unterstützt mit bis zu 4.000 EUR
Viele Unternehmen leiden unter der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Kosten müssen an jeder Stelle reduziert und vor allem täglich im Auge behalten werden. Die Mitarbeiter sind in Kurzarbeit, und eigentlich weiß man noch nicht, wie es weitergehen soll. „Jetzt einen Berater ins zu Haus holen wäre hilfreich, lässt sich aber finanziell und politisch nicht darstellen“. So denken viele Verantwortliche verständlicherweise. Dabei ist jetzt der Zeitpunkt für den Neuanfang und die Justierung des Unternehmens für die nächsten Jahre. Aus der Krise mit einem blauen Auge oder idealerweise sogar gestärkt kommen ist das Ziel. Doch wie, ohne das Unternehmen noch stärker zu belasten?
Mit der Corona-Krise hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sehr spontan ein bestehendes Förderprogramm weiter geöffnet. Hier werden durch Corona betroffene kleine und und mittelständische Unternehmen mit einem Zuschuss in Höhe von 4.000 EUR unterstützt, wenn sie zur Bewältigung ihrer Herausforderungen einen Berater einbeziehen. Schwerpunkte sind wirtschaftliche, organisatorische, personelle und/oder finanzielle Themen zur Wiederherstellung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit. Natürlich müssen gewisse Formalien eingehalten werden. Hierbei wird aber der ausgewählte Berater, nicht ganz uneigennützig, unterstützen. Die BAFA zahlt den bewilligten Zuschuss direkt auf das Konto des Beraters. Lediglich die Umsatzsteuer ist vom beratenen Unternehmen selbst zu tragen.
Durch eine solche Initiative kann die Ist-Situation des Unternehmens schnell analysiert und über neue Wege diskutiert werden. Aus meiner Sicht muss am Ende des doch begrenzten Budgets eine Roadmap stehen, mit der das Unternehmen eigenständig weiterarbeiten kann. Schöner Nebeneffekt: Diese Art der Zusammenarbeit dient dem gegenseitigen Kennenlernen, so dass der Auftraggeber mit dem Berater auch den Grundstein für eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit legt.
Interessant ist eine weitere Überlegung, die aber bereits ein großes Vertrauen des Beraters zum Auftraggeber erfordert. Die „Beratung gegen Besserungsschein“. Bei diesem Modell verzichtet der Berater nicht auf Forderungen gegenüber dem Kunden, sondern gibt ihm quasi einen „Zahlungsaufschub“, bis die Liquidität die Zahlung zulässt. Tatsächlich lassen sich einige Berater gerade aktuell hierauf ein, um den momentanen Stillstand auf der „Bedarfsseite“ wieder anzukurbeln.
Allerdings darf man nicht erwarten, dass nun alle Berater einen solchen Weg mitgehen wollen oder überhaupt können.
Trotzdem kann auch dies eine Lösung für Unternehmen sein, schneller und systematischer aus der Krise zu kommen und die Richtung für die Zukunft neu definiert zu haben.
Welche Art von Beratung ein Unternehmen benötigt, wissen die Verantwortlichen häufig am besten oder können es im Gespräch gemeinsam entwickeln. Gute Berater-Netzwerke gerade im Bereich der Kunststofftechnik sind sichtbar und bekannt. Nichtstun oder auf die Zeit „nach den Ferien“ verschieben, ist keine Handlungsoption. Packen Sie es an!
Dr. Arno Rogalla ist Autor der monatlich erscheinenden Kolumne im K-Profi
Sie finden meine Sichtweise interessant und haben vielleicht eine eigene Meinung?
Ich freue mich auf einen Austausch. Sprechen Sie mich gerne an.
Im Netzwerk teilen: